Ulrich Schlotmann
Lesung
Sonntag, 12.06.22
13.00 – 14.30 Uhr
Moderation und Diskussion
Sebastian Kiefer, Thomas Eder
Ohne innezuhalten, mäandert ein Redefluss in Schlangenlinien dahin, Satzteile spalten sich auf, verkeilen, Gegenstände verlustieren sich im Wörterwirbel. Es sind immer wieder neue Ansätze von Berichten oder Mutmaßungen über Verrichtungen, Verfahren, Manöver oder Verhandlungen, in kräftigen Bildern, doch ohne erkennbares Ziel. In biedermeierlich anmutenden Vokabeln und Phrasen ist unablässig von einem geflissentlichen „Sich-angelegen-sein-Lassen“ die Rede, wird pure Geschäftigkeit und ein Auf-der-Stelle-Treten choreographiert.
Mit „Vivat Vivat Hoher Priester“ setzt Ulrich Schlotmann eine imposante Wort- und Satz-Prozession in Gang - mit bislang nicht gekanntem Sprachwitz: ein poetisches Gegenfeuer gegen das Falsche des systemischen Selbstlaufs auf allen Linien.