Lassen Sie es uns so sagen – die diesjährige Ausgabe von Sprachspiel. Biennale West hätte auch den Titel Groteske Verse tragen können, wäre da nicht dieses Fragezeichen gewesen. Worauf würde dieser Titel hindeuten? Auf eine gebundene Sprache etwa? Oder auf den Inhalt, oder auf die Struktur der Texte, der Performances, der Filme und der Musiken? Aber mussesimmereinreimsein? wie in den Raum gestellt wurde und wäre damit nicht auch die gesamte Bandbreite der modernen Poesie bis hin zu völlig frei rhythmisierten Versen gemeint? Und ja, das wäre es.
Nun, es sollte doch ein lapidarer Titel sein, kurz und bündig, einer, der ästhetisch ins Offene weist und die Fantasie sofort beflügelt. Das Resultat sehen Sie am Plakat – grotesk mit einem fliehenden Rufzeichen - typographisch kursiv und bewegt in Szene gesetzt – mit einem in die Länge gezogenen Leerraum versehen, der auf die überaus ausgedehnte Begriffsgeschichte des Wortes Groteske verweist. Lesen wir den Titel als Metapher, die auf das Widersprüchliche und Ambivalente verweist. Dies bleibt in dem Begriff grotesk eingehegt, schließt aber auch eine verzerrte, absurde, ungereimte oder verfremdete Wirkung mit ein.
Die heurige Festivalausgabe wurde durch den großzügigen Zuspruch der öffentlichen Hand ermöglicht. Unseren herzlichen Dank richten wir an das Bundesministerium für Kunst und Kultur, an die Literaturabteilung der Stadt Wien, ferner an Literar mechana, an SKE-Austro Mechana, an die Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden Österreichs, an die Bezirke Rudolfsheim-Fünfhaus und Penzing sowie an das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und den Österreichischen Auslandsdienst. Besonders freuten wir uns über die Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern: Das ist zum einen die Schule für Dichtung, zum anderen die Volksschule Zennerstraße in Wien-Breitensee und ferner die Media High School Henriettenplatz.
Wir sind vielen weiteren zu Dank verpflichtet: dem Team der Magistratsabteilung 31 – Wiener Wasser für die Alte Schieberkammer - diesen stimmigen Ort. Dem Weingut Bründlmayr, dem Café Hawelka Kaffee, dem Buchcafé Melange für den gut sortierten Büchertisch und Nik Thoenen für die wunderbare Satzschrift. Zudem möchten wir uns aufs Herzlichste bei Silvia Eiblmayr für die umsichtige Beratung bedanken. Diese Tage konnten nur reibungslos über die Bühne gehen, weil es mit Wolfgang, Eva, Beate, Monika, Wenzel, Toni, Luise, Lydia und Cora Helping Hands gab, die alle und alles emsig und wunderbar umsorgten.
Großer Dank gebührt Rosa Pock und Emily Artmann für all die Rechte und die freundliche Unterstützung, die sich heuer in dem wunderbaren Clip Artmann tanzt aus dem Jahr 1993 offenbarte. Er zeigt H.C. Artmann als brillanten Tänzer und Performer - mit einem Spazierstock in Händen. Renate Ganser stellte den Hasen im Kohlkopf aus dem Nachlass Traudl Bayer, Archiv Dominik Steiger für einen magischen Auftritt im Festivalteaser zur Verfügung. Restauriert wurde er von Mag.a Dr.in Eva Lenhart vom Institut für Konservierung und Restaurierung der Universität für angewandte Kunst.
Unser herzlicher Dank gilt last but not least allen Autorinnen und Autoren, Filmemacherinnen und Filmemachern, Musikerinnen und Musikern, Künstlerinnen und Künstlern, Moderatorinnen und Moderatoren, überhaupt dem gesamten Team und schließlich dem wunderbaren Publikum für die inspirierenden Tage und grotesken Momente. Bleiben Sie den Licht – und Buchstaben gewogen, lassen wir sie tanzen – das nächste Mal in zwei Jahren 2026.
Ihr Sprachspiel. Biennale-Team
Ulrike Tauss, Stefanie Wolff, Bianca Jasmina Rauch